Die IfKom fordern die Parteien auf, die digitale und informatische Bildung stärker in ihren Wahlprogrammen zu thematisieren, um Wählerinnen und Wählern deutliche und messbare Perspektiven aufzuzeigen.

Die Wahlprogramme der Parteien müssen sich sowohl für die Landtagswahlen als auch für die Bundestagswahl daran messen lassen, welche Bedeutung sie der digitalen Bildung einräumen. Der Berufsverband der Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V.) fordert einen Wettbewerb der besten Konzepte für eine zukunftsgerichtete Kompetenzvermittlung, die dem allgemeinen Bildungsauftrag der Schulen und Hochschulen gerecht wird.

Die Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss auf unsere Lebens- und Arbeitswelt. Darauf müssen die Bildungseinrichtungen die jungen Menschen ausreichend vorbereiten. Daher geht es aus Sicht der Ingenieure für Kommunikation beim Thema digitale Bildung auch um mehr als nur um Glasfaseranschlüsse für Schulen. Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur sind moderne Hardware- und Software-Ausstattungen unabdingbar, aber auch Menschen, die diese Ausstattung administrieren und warten können sowie geschulte Lehrkräfte. Die Curricula müssen ein Mindestmaß an Kompetenz zur Bedienung der IT und der Programme sowie zum Umgang mit Inhalten aus dem Internet vermitteln. Es ist aber auch dringend erforderlich, jungen Menschen die Grundlagen der Informatik näher zu bringen und ein Basisverständnis für informatorische Abläufe zu schaffen. Nach Meinung der IfKom sollte keine Schülerin und kein Schüler eine Schulform durchlaufen, ohne sich mit diesen Themen ausreichend beschäftigt zu haben.

Der Digitalpakt Schule, vom Bund mit über 6 Milliarden Euro ausgestattet, kommt nur schleppend in die Umsetzung. Inzwischen wurden drei Zusatzvereinbarungen zwischen Bund und Ländern beschlossen, und zwar zur Ausstattung von Schülerinnen und Schülern mit mobilen Endgeräten, zur Stärkung der IT-Administration und zur Ausstattung von Lehrkräften mit Dienstgeräten. Föderale Hemmnisse, die einer weitergehenden Unterstützung durch den Bund entgegenstehen, müssen nach Auffassung der IfKom überwunden werden, auch eine weitere Änderung des Grundgesetzes darf kein Tabu sein, um die digitale und informationstechnische Bildung zu verbessern.

Die IfKom sind Mitunterzeichner der „Offensive digitale Schultransformation“, die u. a. fordert, verpflichtenden Informatikunterricht auszuweiten und die Nutzung von digitalen Werkzeugen in allen Fächern zu verbessern, Informatik- und Medienkompetenz durch verpflichtende Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften zu stärken sowie Lehren und Lernen mit digitaler Unterstützung im Schulalltag zukunftsbezogen aktiv zu gestalten.

Der kürzlich von der Gesellschaft für Informatik veröffentlichte Informatik-Monitor zeigt ein ernüchterndes Bild der Informatikbildung in Deutschland. Trotz aller Diskussion über Digitalisierung und Mediennutzung wird die Bedeutung einer verbindlichen informatischen Bildung offensichtlich nicht flächendeckend erkannt. Die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern und Schulformen sind gravierend. Beispielsweise hat Sachsen als erstes Bundesland bereits 1992 ein Pflichtfach Informatik eingeführt und dies seit 2017 für alle Schularten verbindlich in den Klassenstufen 7 bis 10 ausgeweitet. In Mecklenburg-Vorpommern wird seit 2019 verbindlicher Informatikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 angeboten. Dagegen existiert in Bremen und Hessen keinerlei Angebot für informatische Bildung im Sekundarbereich I. Hier zeigen sich die Nachteile des föderalen Systems überdeutlich.

Die IfKom fordern die Parteien auf, die digitale und informatische Bildung stärker in ihren Wahlprogrammen zu thematisieren und den Wählerinnen und Wählern deutliche und messbare Perspektiven aufzuzeigen, wie der Bildungsauftrag zukunftsgerichtet ausgestaltet werden kann. Die Überwindung hinderlicher föderaler Strukturen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar.

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IfKom – Ingenieure für Kommunikation e.V.
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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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